Das Mikrobiom – Helden unserer Haut

Wusstest Du, dass die Darmflora von Babys in Mamas Bauch noch komplett frei von Bakterien ist?

Erst während der Geburt übernehmen wir die ersten Bakterien über den Geburtskanal und so kann sich nach und nach eine Mikrobenschicht aufbauen und entwickeln.

Wir sprechen hier von einer Bakterienflora oder auch vom sogenannten Mikrobiom.

Diese verschiedensten Bakterienstämme erfüllen unzählige wichtige Aufgaben wie zum Beispiel die Nahrungsbestandteile aufzuspalten und für unseren Darm zur Resorption verfügbar zu machen, damit diese für unseren Körper auch verwertbar gemacht werden. Sie sind also beteiligt bei der Verdauung der Nahrungsbestandteile. Einige dieser Bewohner sind sogar in der Lage für unseren Körper wichtige, essentielle Vitamine oder Nährstoffe zu bilden wie zum Beispiel Folsäure, B12, B2 oder Vitamin K.

Die uns wohlgesonnenen guten Keime des Mikrobioms schützen uns vor krankmachenden Keimen indem sie diese unschädlich machen.

Eine wichtige Aufgabe ist zudem die Beteiligung an unserer Immunabwehr. Denn je größer die Diversität unserer Mikrobenbesiedelung im Darm ist, desto besser für unser Immunsystem. Wir können das unterstützen oder trainieren indem wir von übertriebenen Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel dem ständigen Einsatz von Desinfektionsmitteln im Alltag oder in unserem zu Hause absehen.

Aber was hat das nun mit unserer Haut im Außen zu tun?

Wenn wir uns unsere äußere Hülle bewusst anschauen sehen wir bei genauer Betrachtung, dass die Haut ein zusammenhängendes Gebilde ist, das nicht an den Körperöffnungen endet. Sie geht über in eine Schleimhautstruktur und geht dann über Mund, Speiseröhre und Magen in den Darm und von hier aus über den Enddarm wieder zur äußeren Hautschicht über. Es ist also EINE zusammenhängende Hautoberfläche.

Und ebenso wie wir auf unserer Schleimhaut eine positive Keimbesiedlung haben, besitzt auch unserer Haut im Außen ein Mikrobiom, welches wichtige Aufgaben für unsere Haut erfüllt. Es bewahrt uns vor krankmachenden Keimen wie Bakterien die Irritationen oder Entzündungen entstehen lassen oder schützt uns vor Infektionen mit Pilzerregern.

Auch hier gilt: je größer die Diversität der Bakterienstämme desto besser für unsere Haut.

Wir können das Mikrobiom unserer Haut aktiv unterstützen indem wir ihm ein optimales Lebensmilieu, eine optimale Lebensgrundlage schaffen. Unser Haut-Mikrobiom liebt nämlich ein leicht saures Millieu von etwa pH 4,7-5,5. Hier können sich die guten Mikroben munter vermehren, sie fühlen sich pudelwohl und gehen völlig auf in Ihrer Aufgabe unsere Haut und unseren Körper vor schädlichen Eindringlingen zu bewahren. Dadurch erhalten wir ein rosiges Hautbild ohne Rötungen und frei von Pickelchen und Unreinheiten. Die Haut erhält zudem ein gewisses Strahlen (den Glow), da die Hornschüppchen eine gleichmäßige Oberfläche bilden und das Licht reflektieren.

So ist es auch nicht verwunderlich dass unsere äußere Haut leidet wenn die Beschaffenheit unserer „inneren Haut“ – also der Schleimhaut unseres Darm nicht im Gleichgewicht ist. Dieses Phänomen wird seit langem beobachtet und in unzähligen Studien aufgeführt.

Wir können diese guten Helferchen zum Glück durch die richtige Pflege unterstützen und haben unsere Hautgesundheit damit zu einem großen Teil selbst in der Hand.

Zum einen durch die Hautpflege: Da Seife genau das Gegenteil zur Säure darstellt, nämlich eine Lauge oder Base ist, ist es wichtig milde Reinigungsprodukte für die Haut zu verwenden welche den pH-Wert nicht zu stark anheben damit dieser schneller wieder in den sauren Bereich runterreguliert werden kann.

Es empfiehlt sich auch nach dem Reinigen des Gesichts ein Tonic zu verwenden. Damit werden Reste des Reinigungsproduktes abgenommen und idealer Weise der richtige pH-Bereich schnell wiederherstellt. Dies schützt unsere Haut vor unnötigem Stress. Oftmals enthalten gute Gesichtswässer bereits erste Wirkstoffe und bereiten die Haut optimal auf die darauffolgende Pflege vor.

Unabdingbar ist zum zweiten die Pflege der Darmflora und damit indirekt der Haut. Dafür ist eine gesunde, frische, ballaststoffreiche Ernährung ideal.

Mein Tipp: Da Milchsäurebakterien gut für unsere Darmflora sind, solltest Du so viele fermentierte Lebensmittel wie möglich in deinen Speiseplan einbauen. Hierzu gehören zum Beispiel: Sauerteigprodukte, Kombucha, Kefir, Milchsauer vergorene Gemüsesäfte, fermentiertes Gemüse, Kimchi, Brottrunk, uvm.

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